“Störungen als Vorboten für Veränderungen”:
Was für den Einen eine “Störung” ist, kann für den Anderen “die beste Lösung” gemessen an seinem Wirklichkeitsverständnis sein. Lediglich “Störungen” nur beseitigen zu wollen, hieße in dieser Logik auch die Lösungen zu beseitigen.
Symptome können somit auch als „wertvolle Informationsquelle“ gesehen werden, in Bezug auf Bedürfnisse, welche bisher nicht oder zu wenig beachtet wurden.
Beratung verstehe ich in diesem Sinne auch dahingehend, mit Klienten gemeinsam folgende Fragen zu erkunden:
“Warum tritt gerade jetzt diese Frage (dieses Symptom, dieses Problem…) in mein Leben?“
“Wozu werde ich von meinem Leben angefragt?”
“Zu welcher Entwicklung fordert mich/uns die aktuelle Krise/Situation heraus?”
Dabei ist es mir wichtig, Menschen eingebettet in ihren Lebens-Geschichten im Kontext sozialer und zeitlicher Rahmenbedingungen verstehen zu können. Problematische Lebensthemen können so in einem größeren Sinnzusammenhang betrachtet werden. Dies bietet die Chance, neue Lebensentwürfe zu entwickeln, welche über eine schnelle Problemlösung hinausgehen.
Mit einem umfassenden Blick auf die Lebensthemen, die das Handeln von Menschen leiten, können Sinnstrukturen sichtbar gemacht und neue Perspektiven eröffnet werden…
“Ich glaube daran, dass das größte Geschenk, das ich von jemandem empfangen kann, ist, gesehen, gehört, verstanden und berührt zu werden. Das größte Geschenk, das ich geben kann, ist, den anderen zu sehen, zu hören, zu verstehen und zu berühren. Wenn dies geschieht, entsteht Kontakt…”
Virginia Satir
(1916-1988, bedeutende Gründerin der System. Familientherapie)
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