Der Begriff „Burnout“ ist heutzutage fast so etwas wie ein Modebegriff geworden. Was aber steckt hinter diesem Begriff und was kann man sich darunter eigentlich vorstellen?
Betrachtet man ein Burnout aus der Perspektive einer “Sinnorientierung” heraus, so kann man sagen, dass jemand, der an einem Burnout leidet und erkrankt ist, in einer von Schnelllebigkeit, Leistungsanspruch und Hektik geprägten Gesellschaft nicht mehr „funktionieren“ kann. Und gerade dieses „Nicht-mehr-funktionieren-Können“ drückt aus, dass diese Form der Erschöpfung nicht selten der Preis für ein entfremdetes, von der „existentiellen Wirklichkeit“ abgeschnittenes Leben darstellt.
Menschen die in ein Burnout schlittern, leben beinahe ausschließlich in einem „Funktionsmodus“, sind im Grunde genommen nicht mehr mit sich und ihren eigenen Bedürfnissen bzw. Lebensfreuden in Kontakt. Früher oder später stellt sich ein Gefühl der „inneren Leere“ ein, dem eine Orientierungslosigkeit folgt. Schließlich kann das sich daraus entwickelnde Gefühl von „Sinn-Losigkeit“ immer mehr Bereiche des Lebens einnehmen: vom Beruf über die Freizeit bis zum Privatleben.
Das heutige Berufsleben fördert diesen „Funktionsmodus“ leider immer mehr. Menschen werden bei ihren Tätigkeiten oft entkoppelt und isoliert vom übergeordneten Sinn ihrer Tätigkeit; zu sehr müssen sie sich in den unzähligen Details und Anforderungen des täglichen Tuns verlieren – meist noch getrieben durch permanenten Leistungs-, Zeit- und Konkurrenzdruck. Schließlich muss das System funktionieren – und auch die Menschen im System müssen „funktionieren“…
Ein Burnout entsteht nicht spontan und ist auch keine Erkrankung die plötzlich auftritt. Ein Burnout kann als Prozess gesehen werden, der umso intensiver auftritt, umso weniger ein Mensch gelernt hat, sich selbst zu spüren und den Kontakt zu seinen inneren Bedürfnissen zu pflegen. Diese schleichende Entfernung von sich selbst ist auch nicht leicht wahrnehmbar – zu groß sind die Verlockungen der „scheinbaren Sinnhaftigkeit“ des eigenen Handelns, das noch dazu von der Gesellschaft meist anerkannt und gefördert wird. Aber ein Leben, das nur einem scheinbaren Sinn folgt, führt erlebnismäßig in die Leere; es erzeugt Stress und zehrt immer mehr an den eigenen Kräften.
Der Begründer der Logotherapie und Existenzanalyse „Dr. Viktor Frankl“ (1905–1997) prägte dafür auch den Begriff des „existentiellen Vakuums“ – ein Sinnlosigkeitsgefühl verbunden mit einem Gefühl der inneren Leere. Existenzieller Sinn, wo das eigene Handeln und Erleben als WERT empfunden wird, fällt einem „Schein-Sinn“ zum Opfer, wo jenseits aller Aktivität und aller „vordergründigen Anerkennung“ eigentlich nur eine innere Leere („Ent-Leerung“) zurückbleibt. Oft werden dabei auch noch sogenannte Glaubenssätze und innere Antreiber wirksam, wie: Erst die Arbeit dann das Vergnügen…! Mache es Allen Recht…! Sei perfekt…! usw.
Im Hintergrund wirkt nicht selten auch eine unreflektierte Sehn-Sucht nach Anerkennung, Wertschätzung und übermäßiger Bewunderung – oft auf der Basis eines schwach entwickelten Selbstwertgefühls…
Einige Fragen, welche einer Entwicklung in Richtung dieser „inneren Leere“ entgegentreten, könnten sein:
Wie und wo kann ich gut und freudvoll leben? Was macht mein Leben „lebens-wert“
Was bringt Leben in mein Leben? Wo bin ich besonders „lebendig“?
Wo finde ich Zugänge zu meinen eigentlichen Bedürfnissen, die hinter dem „Funktionieren“ liegen?
Was „mag“ ich in meinem Leben, was tut mir gut? (Das Mögen ist somit „gelebte Autonomie!)
Wie trete ich mit den mich umgebenden Eindrücken in Kontakt? Was bedeuten sie mir in Bezug auf mein Wirken und mein Dasein in dieser Welt?
Ich begleite Sie gerne, wenn Sie für Sich und Ihren persönlichen Lebensweg wieder Zugang zu Ihren eigenen Ressourcen und Kompetenzen entwickeln möchten…
Ich freue mich über Ihre Kontaktaufnahme…