Abschiede und Trennungssituationen sind im Leben unausweichlich. Sie können durch allgemeine Lebensveränderungen, Trennungen in Beziehungen aber auch sehr plötzlich durch Todesfälle ins Leben treten. Insbesondere bei schmerzlichen Abschieden, ausgelöst durch Trennungen oder durch den Tod eines geliebten Menschen, lassen sich fast immer ähnliche Phasen im Abschieds- und Trauerprozess finden. Bekannt in diesem Zusammenhang sind die Modelle von Elisabeth Kübler-Ross und Verena Kast. Beide Modelle zeigen sehr gut die verschiedenen Phasen, aber auch die Möglichkeiten der Bewältigung und der Verarbeitung.
Phasen im Abschieds- und Trauerprozess:
– Schock
– Verneinen, nicht „wahr-haben-wollen“ („Isolations-Phase“)
– Wut, Ärger, Kampf („Aggressions-Phase“)
– Verhandeln („Verhandlungs-Phase“)
– Trauer, Weltschmerz, Melancholie („Depressions-Phase“)
– Versöhnung mit dem Schicksal („Versöhnungs-Phase“)
– Neuorientierung, Zukunftsorientierung (Phase des „neuen Welt- und Selbstbildes“)
Auch wenn diese Phasen nicht streng der Reihe nach durchlaufen werden müssen, gibt es letztlich aber auch keine „Abkürzungen“. Erst ein Durchschreiten und Durchleben aller Phasen kann eine echte und befreite Neuorientierung möglich machen.
Die Phasen lassen aber auch die Zuversicht erkennen, dass letztlich alle Krisen zeitlich begrenzt sind, und dass es nahezu immer Möglichkeiten für eine selbstverantwortliche und gestaltbare Zukunft gibt.
“Es führt kein Weg an der Trauer vorbei, sondern nur durch sie hindurch.”
(Jorgos Canacakis)